Carsharing gewinnt gerade in Großstädten immer mehr an Beliebtheit. Und das schon lange nicht nur bei Studenten, sondern auch bei Geschäftsreisenden. Zum Stichtag 1.1.2017 waren in Deutschland ganze 1,7 Millionen Menschen bei Carsharing-Anbietern gemeldet, wie der Bundesverband schreibt. Das sind 36 Prozent mehr als im Vorjahr. In derzeit 597 Städten und Gemeinden können Wagen geliehen werden, das sind 60 mehr als 2015.

Deutschlands Carsharing-Hauptstadt ist Karlsruhe, hier kommen 2,15 geteilte Autos auf 1.000 Einwohner. Doch auch viele andere deutsche Städte, die oft Ziel von Geschäftsreisen sind, verfügen über eine hohe Anzahl an Wagen: Stuttgart, Frankfurt am Main, Köln, München, Düsseldorf, Berlin und Hamburg sind unter den Top 20.

Insgesamt bieten rund 150 Firmen ihre Wagen zur zeitweisen Nutzung an. Unterschieden wird zwischen free-floating und stationsbasiert. Bei ersterer Lösung können Wagen an jeder Stelle innerhalb des Geschäftsgebiets abgestellt werden. Die bekanntesten und größten Anbieter für free-floating sind car2go, drivenow und multicity. Bei den stationsbasierten Wagen sind stadtmobil, cambio und teilauto zu nennen.

Wichtig ist, dass Carsharing anders als Taxen nicht spontan genutzt werden kann. Zumeist ist eine Anmeldung über das Internet und ein Vorzeigen des Führerscheins an einer Station nötig. Wer eine Geschäftsreise plant, sollte also besser schon vor Abreise angemeldet sein.

Alles schon bekannt? Hier kommen fünf Fakten zum Carsharing, die Sie vielleicht noch nicht wussten: 

  1. Auto zum Flug

Mit dem Auto zum Flieger ohne teure Dauerparkgebühr und ohne – wie beim Mietwagen – den Schlüssel übergeben zu müssen. Das Angebot an Carsharing an Flughäfen wurde deutlich ausgebaut. Besonders Car2go und drivenow sind präsent – in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und Stuttgart. Es wird allerdings eine Extragebühr verlangt. Trotzdem lässt sich Geld sparen: Eine Fahrt vom Hotel Mercure in der Altstadt von München zum Flughafen würde mit dem Taxi etwa 66 Euro kosten – eine Fahrt mit DriveNow oder car2go hingegen nur ca. 24 Euro.

  1. International erfolgreich

Ebenfalls interessant ist die Option, auch bei Geschäftsreisen ins Ausland das geteilte Auto zu nutzen. Der größte Anbieter Car2go verleiht seine Wagen beispielsweise auch in Amsterdam, Rom, Wien und sogar New York City. Drivenow ist etwa in Kopenhagen und Mailand vertreten. Auch im Ausland reicht meist die deutsche Kundenkarte und das einmalige Bestätigen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) vor Ort im Auto.

  1. Die Qual der Wahl

Carsharing bedeutet längst nicht nur, mit einem Smart vorlieb nehmen zu müssen. Inzwischen gibt es verschiedenste Autos für jeden Geschmack und Zweck. Bei Sonnenschein bietet sich ein BMW-Cabrio von drivenow an, zum Geschäftstermin ein Mercedes GLA von Car2go, mit viel Gepäck ein Mini Countryman. Bei Tamyo, dem Anbieter von privatem Carsharing, reicht die Bandbreite von Klassikern wie dem Ford Mercury bis zum VW-Transporter, in den die ganze Vertriebsmannschaft passt.

  1. Ein Stück Italien

Neu ist Roller-Sharing. Motorroller sind gerade in Großstädten praktischer als größere Autos, aber schneller und anzugtauglicher als Fahrräder. In Hamburg bietet das Start-up Jaano diesen Service für etwa 13 Cent pro Minute an, Universalhelme inklusive. In Berlin ist es eMio, in München scoo.me. Die Elektroroller dürfen mit einem normalen Führerschein Klasse B gefahren werden und erreichen etwa 50 km/h. Mit der Vespa durch die Stadt zu brausen hat etwas von Italien in Deutschland.

  1. Mir san mit´m Radl do

In vielen Städten gibt es weitere nachhaltige und günstige Alternativen zum Taxi. Sogenanntes Bike-Sharing ist ideal für alle, die auch auf Geschäftsreise sportlich unterwegs sein wollen. Zudem sieht der Nutzer vom Rad aus viel mehr von der Stadt und bekommt einen frischen Kopf für das nächste Meeting. Ganz neu ist das Verleihsystem der Deutschen Bahn, das im März 2017 in Berlin gestartet ist. Zudem stehen Räder beispielsweise in Frankfurt am Main, Köln, München und Stuttgart. An einem Terminal oder per App können Fahrräder spontan ausgeliehen werden.  Es gibt sie auch im Ausland, wie etwa in Paris oder Kopenhagen.