DRV-Branchenbarometer Business Travel zeigt: Mehr Geschäftsreisevolumen denn je über Reisebüros

Auch in Zeiten digitaler Meetings und weltweiter Vernetzung über das Internet setzen Unternehmen bei der Organisation ihrer Dienstreisen weiterhin auf den persönlichen und effizienten Service von meist spezialisierten Geschäftsreisebüros. Das zeigt das „Branchenbarometer Business Travel“ – eine Auswertung, die der Deutsche Reiseverband (DRV) kürzlich veröffentlicht hat. Ergebnis: 2017 machten Reisebüros 7,9 Milliarden Euro Umsatz mit Geschäftsreisebuchungen – mehr denn je. Das bedeutet einen Anstieg um vier Prozent im Vergleich zu 2016, wo 7,6 Milliarden Euro umgesetzt wurden. Hierin sind die Ergebnisse aller Reisevertriebstellen in Deutschland enthalten, die Geschäftsreisen abwickeln. Der Blick in die Vorjahre zeigt ebenfalls einen steten Anstieg. Die professionelle Betreuung bei Geschäftsreisen ist demnach in keiner Weise aus der Mode, sondern gewinnt immer mehr Fans, denn sie bietet dem Dienstreisenden selbst und dem Unternehmen zahlreiche Vorteile.

Führende Geschäftsreisebüros mit mehr Umsatz

Neben den Daten des gesamten Marktes liegen erstmals Zahlen der führenden Travel Management Companies (TMC) in Deutschland vor. Rund drei Viertel des gesamten Geschäftsreisemarktes werden durch die untersuchten TMCs repräsentiert. Sie haben ihren Umsatz 2017 um über vier Prozent auf insgesamt mehr als 5,8 Milliarden Euro gesteigert. Das Wachstum liegt damit gleichauf mit dem des gesamten Marktes.

Fast 80 Prozent des Volumens machen diese TMCs mit Flugreisen. Der Umsatz mit Flugtickets stieg 2017 um insgesamt 4,3 Prozent auf nunmehr 4,5 Milliarden Euro. Hier bestätigt sich wiederum die Bedeutung persönlicher Kontakte und Treffen, auch wenn dies bedeutet, in den Flieger steigen zu müssen. Der Umsatz mit interkontinentalen Flügen stieg 2017 um 4,6 Prozent. Aber auch kürzere Strecken innerhalb Deutschlands und Europas nahmen um vier Prozent zu. Bahnfahrkarten wurden für mehr als 300 Millionen Euro verkauft – ein Plus von 3,6 Prozent. Gleich viel brachten Hotelübernachtungen, Mietwagen sowie das Meeting- und Incentivegeschäft (plus 2,7 Prozent).

Persönlich bringt den Umsatz – dank Netzwerken auf allen Kanälen

Die DRV-Studie „Chefsache Business Travel“ unterstreicht den Wert persönlicher Begegnungen. Die befragten Fach- und Führungskräfte schätzen die Live-Meetings jenseits von Skype, Smartphone-Konferenzen und Online-Messen sogar noch wertvoller ein als in der Vergangenheit. Sie gehen davon aus, dass persönliche Treffen die Abschlussbereitschaft von Aufträgen um annähernd 50 Prozent erhöhen. Vertrauen entsteht auch in der Digital Economy nicht allein über Bits und Bites, Stimme und Buchstaben. Die Basis für starke Geschäftsbeziehungen und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit wird durch persönliche Begegnung im realen Leben gelegt.

Digitalisierung heißt Zusammenspiel von Mensch und Maschine

Das heißt aber nicht, dass sich Geschäftsreisende den digitalen Möglichkeiten verschließen. Persönliche und digitale Treffen ergänzen und befruchten sich gegenseitig. Ein schneller Austausch über wichtige Branchenthemen oder Karriereoptionen klappt zeit- und kostensparend im Internet oder mobil über diverse Plattformen, Gruppen und Social Media Angebote. Doch Netzwerke funktionieren auch über digitale Kanäle besser, wenn sie bei regelmäßigen persönlichen Treffen gefestigt werden. Darüber hinaus können persönlich getroffene Absprachen leichter über digitale Kanäle feinabgestimmt werden, wenn sich die beteiligten Geschäftspartner kennen.

Neue Entwicklungen von Business Travel Management-Systemen beeinflussen auch das Reise-Business. Mit den richtigen Programmen und virtuellen Technologien können Mitarbeiter-Teams von Unternehmen überall auf der Welt zusammenarbeiten, und das zu einem Bruchteil der Kosten. Die Geschäftsreiseketten unterstützen ihre Kunden zum Beispiel mit Cloud-basierten Meeting-Lösungen – zunehmend eine geeignete Alternative zu Tagesreisen.

Die Digitalisierung erleichtert auch das tägliche Geschäft der Geschäftsreisebüros – so helfen intelligente Technologien dabei Komplexität zu vereinfachen und effizient zu managen. Ein Beispiel sind automatisierte Preisvergleiche, die notwendig sind, um Kunden die günstigsten Preise und Verbindungen anzubieten. Das wird zukünftig weiter zunehmen. Entscheidend ist aber immer das Gesamtkonzept und damit letztlich das professionelle Zusammenspiel von Mensch und Maschine.

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