Starke Einschränkungen im Luft- und Reiseverkehr sowie Einreisebeschränkungen und Quarantänemaßnahmen in zahlreichen Ländern erschweren aktuell noch stark den Ablauf von Dienstreisen. Dennoch hellt sich die Stimmung in der Branche langsam auf: Laut einer Umfrage des Verbands Deutsches Reisemanagement (VDR) erlauben inzwischen wieder 74 Prozent der Unternehmen Geschäftsreisen und 88 Prozent der Befragten rechnen mit einem mittelfristigen Anstieg von Dienstreisen. Entscheidend dabei: die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten. Die in der Chefsache Business Travel organisierten Experten der Travel Management Companies haben einige Hinweise für smarte und sichere Geschäftsreisen zusammengestellt.

Tipps für eine sichere Geschäftsreise

Die Reisebranche arbeitet derzeit intensiv an Hygiene- und Sicherheitskonzepten, um sich auf die zunehmende Zahl der Geschäftsreisenden vorzubereiten. Doch auch jeder Dienstreisende kann unterwegs etwas für seine eigene Sicherheit tun:

  • Halten Sie die Abstandsregeln im Check-In-Bereich, beim Security-Screening, bei der Gepäckausgabe oder am Bahnhof ein, auch wenn keine Markierungen vorhanden sein sollten.
  • Verwenden Sie bereitgestellte Desinfektionsmittel und nehmen Sie für den Notfall eigene Lösungen mit auf die Dienstreise. Tragen Sie in Hotels und Verkehrsmitteln Mund-Nasen-Schutz.
  • Nutzen Sie, wo immer es geht, mobile Bezahlmethoden und mobiles Check-In im Hotel. Buchen Sie online statt am Service-Schalter.
  • Bilden Sie Tischgemeinschaften in Restaurants nur mit gemeinsam reisenden Mitarbeitern oder Geschäftspartnern, mit denen Sie ohnehin Kontakt pflegen. Achten Sie selbstständig auf die Mindestabstände zwischen den Tischen.
  • Versuchen Sie, Warteschlangen vor Fahrstuhl, Helpdesk oder Rezeption zu vermeiden. Vielleicht lässt sich der Weg auch mit Treppen bewältigen.
  • Haben Sie Geduld, stehen Sie im Flugzeug nicht im Gang.
  • Halten Sie nach Ihrer Rückkehr Rücksprache mit beteiligten Dienstleistern wie dem Geschäftsreisebüro und teilen Ihre Eindrücke vom Sicherheitsniveau mit. Frühzeitig erkannter Verbesserungsbedarf hilft, zeitnah Abhilfe zu schaffen.

Das sind die wichtigsten Maßnahmen

Wenn die Zahl der Geschäftsreisen wieder steigt, geht das mit erhöhten Anforderungen an alle beteiligten Akteure einher. Das gilt für die Dienstreisenden selbst, die Mobilitätspartner und die Hotelbranche. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln besonders in Restaurants, an der Rezeption oder an Service-Schaltern. Das individuelle Verhalten der Reisenden spielt dabei eine wichtige Rolle. Diverse Informationen zu den Hygiene-Hinweisen sind unter anderem auf der Webseite des Bundesministeriums für Gesundheit zu finden. Die Reiseanbieter wie zum Beispiel Airlines oder Hotels können ihren Teil beitragen, indem sie streng auf die Einhaltung der Abstandsregeln achten, Schilder und Markierungen platzieren und über regelmäßige Lautsprecheransagen informieren. Am Check-In-Schalter an Flughäfen wird ein Spuck-Schutz installiert. Auch die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln und das Desinfizieren von häufig berührten Flächen wie Fahrstuhltastern sind wichtige Maßnahmen. Um die Hygiene- und Abstandsregelungen einhalten zu können, hilft es, das Personenaufkommen zeitlich und oder räumlich zu entzerren: zum Beispiel bei der Bewirtung im Hotelrestaurant, bei Terminen im Geschäftsreisebüro oder bei der Sitzverteilung in Bussen.

Sicherheitsmaßnahmen von Deutscher Bahn und Fluggesellschaften

Viele Transportunternehmen haben für den Schutz ihrer Gäste die Hygienestandards bereits erhöht. Das ist vor allem für Mitarbeiter wichtig, die gegenwärtig geschäftlich unterwegs sind. Die Deutsche Bahn hat neben der Beachtung der allgemeinen Hygiene-Hinweise zusätzliche Schutzmaßnahmen ergriffen. Um den nötigen Sicherheitsabstand einhalten zu können, werden Bahntickets nur noch auf Sicht kontrolliert. Zudem wurden in den Reisezentren in den Bahnhöfen Plexiglasscheiben installiert. Auch das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes ist aktuell in allen Fern- und Regionalverkehrszügen Pflicht. Weitere Informationen finden Sie hier.

Die Mitarbeiter der Lufthansa und anderer Fluggesellschaften achten beim Boarding und Deboarding sowie auch an Bord genau auf die Einhaltung des Sicherheitsabstandes. Teilweise verlassen Gäste nach Aufruf der Sitzreihen mit dem notwendigen Abstand das Flugzeug. Um die Kontaktpunkte zwischen Personal und Passagier so gering wie möglich zu halten, wurden zudem der Bordverkauf eingestellt und der Bordservice eingeschränkt. Zusätzlich setzt die Flugbranche auf regelmäßige und gründliche Desinfektionsprozesse und ihre etablierten Luftfiltersysteme. Auf Bus-Boarding wird weitestgehend verzichtet.

Das alles klingt, als wäre künftig nichts mehr wie früher. Aber erstens sind Geschäftsreisende (wie alle Menschen) sehr anpassungsfähig. Sie werden die Regeln und Gebote rasch verinnerlichen. Und zweitens: Wenn ich mich in meinem Stamm-Supermarkt umschaue, merke ich, wie selbstverständlich Masken, Abstand, Geduld und Kartenzahlung längst geworden sind. Warum sollte das am Bahnhof, im Flughafen und in der Hotellobby nicht funktionieren?