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Geschäftsreisen sind ein wichtiger Bestandteil der modernen Arbeitswelt. Sie ermöglichen den persönlichen Kontakt zu Kundinnen und Kunden, Partnerinnen und Partnern sowie Kolleginnen und Kollegen. Gleichzeitig fördern sie die internationale Zusammenarbeit und eröffnen neue Geschäftsmöglichkeiten. Doch Business Trips haben auch einen nicht unerheblichen ökologischen Fußabdruck. Deshalb ist es wichtig, die geschäftliche Mobilität mit den Klimazielen in Einklang zu bringen.

Wie können Sie als Entscheiderin oder Entscheider in Ihrem Unternehmen dazu beitragen, dass Ihre Geschäftsreisen nachhaltiger werden? Hier sind einige Tipps, wie Sie die Umweltauswirkungen Ihrer Business Trips reduzieren und gleichzeitig Kosten sparen sowie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motivieren können.

  1. Reisen, ja oder nein?

Die nachhaltigere Gestaltung von Geschäftsreisen beginnt bei der Planung. Achten Sie dabei auf Effizienz. Deshalb sollten sich alle Beteiligten, bevor es an die Planung einer Geschäftsreise geht, fragen, ob diese wirklich notwendig ist. Möglicherweise könnte ein Geschäftstreffen auch virtuell abgehalten werden. Das spart nicht nur Zeit und Kosten – für An- und Abreise ebenso wie für die Unterbringung – sondern schont zudem die Umwelt.

  1. Planen Sie Ihre Geschäftsreisen strategisch

Um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten und Ihre Zeit unterwegs so effizient wie möglich zu nutzen, legen Sie am besten gleich mehrere Termine an einem Ort oder in einer Region zusammen, um unnötige Fahrten zu vermeiden. Wählen Sie das Verkehrsmittel, das die geringsten Emissionen verursacht. In der Regel sind das Bahn oder Bus.

Diese Praxis ist unter deutschen Geschäftsreisenden und Unternehmen bereits weit verbreitet, wie unsere aktuelle Studie „Chefsache Business Travel“ zeigt. Demnach verzichten 77 Prozent der Geschäftsreisenden häufig auf Flugreisen, wenn es die Entfernung erlaubt, und wählen andere Transportmöglichkeiten.

Fliegen Sie am besten nur, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Wenn Fliegen unerlässlich ist, bevorzugen Sie direkte Verbindungen statt Flüge mit mehreren Stopps. Auch die Buchung von Sustainable Aviation Fuel (SAF), also klimafreundlichem Treibstoff, ist eine Möglichkeit, um die CO₂e-Emissionen von Flügen zu senken. Darunter fallen Kraftstoffe, die biologisch aus Bioabfällen oder Altspeiseöl bzw. synthetisch aus grünem Strom oder Wasserstoff hergestellt werden. Checken Sie auch die Flugvariante, denn unterschiedliche Flugzeugtypen emittieren unterschiedliche CO₂e-Mengen.

Bei Reisen innerhalb Deutschlands und auf Strecken unter 800 Kilometern sollten Sie sich grundsätzlich für die Bahn entscheiden. ÖPNV, Bike Sharing, Hotelfahrräder oder E-Mobilitätsangebote bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten für Geschäftsreisende, vor Ort möglichst nachhaltig mobil zu sein.

  1. Wählen Sie nachhaltige Unterkünfte und Verpflegung

Auch bei der Wahl von Unterkunft und Verpflegung können Sie auf Nachhaltigkeit achten. Buchen Sie nachhaltige Hotels, die über ein  GSTC-anerkanntes Zertifikat verfügen, sich also an einem Nachhaltigkeitsprogramm beteiligen und entsprechende Maßnahmen etabliert haben. 72 Prozent der Geschäftsreisenden arbeiten in einer Firma, die dies bereits umsetzt. Achten Sie zudem auf Kriterien wie Energieeffizienz, Wassersparen, Abfallvermeidung oder die Verwendung regionaler Produkte.

Ermutigen Sie auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, durch nachhaltiges Verhalten vor Ort einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, Einwegartikel wie Plastikflaschen, -becher oder -besteck zu vermeiden und stattdessen Mehrweg- oder Recyclinglösungen zu nutzen. Eine möglichst regionale und saisonale Ernährung sowie die Bevorzugung vegetarischer oder veganer Gerichte gegenüber Fleisch und Fisch tragen ebenfalls zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit bei.

  1. Kompensieren Sie unvermeidbare Emissionen

Auch wenn Sie Ihre Geschäftsreisen so nachhaltig wie möglich gestalten, werden Sie nicht alle Emissionen vermeiden können. Deshalb ist es sinnvoll, diese zu kompensieren. Jedes zweite Unternehmen erwirbt dafür bereits sogenannte Kompensationszertifikate.

Das bedeutet, dass Sie einen freiwilligen Beitrag an ein Klimaschutzprojekt leisten, das die gleiche Menge an CO2 einspart oder bindet, die durch Ihre Geschäftsreise entstanden ist. Es gibt verschiedene Anbieter von Kompensationsdiensten, die Ihnen helfen können, Ihre Emissionen zu berechnen und ein passendes Projekt auszuwählen. Achten Sie darauf, dass das Projekt ein zertifiziertes Gütesiegel (mindestens Gold Standard) und einen positiven Effekt auf die lokale Bevölkerung hat. Nicht vergessen: Vor der Kompensation kommt die Vermeidung.

Fazit

Nachhaltigere, klimaschonendere Geschäftsreisen sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für Ihr Unternehmen. Sie sparen Kosten, steigern die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und verbessern nicht zuletzt das Image Ihrer Firma. Gleichzeitig leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und zur globalen Verantwortung. Entsprechende Reiserichtlinien unterstützen bei der Umsetzung klimaschonender Geschäftsreisen.